Capoeira verbindet Kampf und Tanz
Gewalt und Ästhetik,
Spiel und Ernst,
Ritual und Spontanität,
Körperschulung und Lebensphilosophie.
Geschichte
Capoeira ist ein brasilianisches Selbstverteidigungssystem. Die Techniken wurden 1530 von Sklaven aus Angola nach Brasilien gebracht.
Immer wieder entkamen Sklaven in den Dschungel und richteten dort freie Gemeinschaften ein. Sie überfielen Plantagen und Dörfer, was die Kolonialherren veranlasste, militärische Expeditionen zu entsenden. Dies war der Anlass zur Gründung des Capoeira.
Nach einem 100jährigen Kampf wurde 1707 Capoeira verboten. Doch die Sklaven übten es trotzdem weiter, und um unentdeckt zu bleiben, verschlüsselten sie seine Techniken in einen rituellen Tanz.
Es dauerte erneut 100 Jahre, ehe die herrschende Klasse die Parallelen entdeckte und 1808 Capoeira sowohl als Kampfkunst wie auch als Tanz verbot. In den darauffolgenden Jahren schwerer Represalien gegenüber den Afrikanern organisierten diese sich zum Widerstand, und das Capoeira erreichte eine neue Blüte. Im Kampf gegen die Polizei wurde ab 1825 das gerade Rasiermesser eingesetzt, das heute die Hauptwaffe des Capoeira ist.
1932 wurde Capoeira zum ersten Mal von Meister BIMBA im Regionalzentrum für Körperkultur in Bahia unterrichtet. 1937 wurde es offiziell anerkannt. Dies ist den Bemühungen zweier Männer zu verdanken: Vinzente Ferreira Pastinha (MESTRE PASTINHA), der das System Capoeira Angola gründete, und Manuel dos Reis Machado (MESTRE BIMBA), der aus der Angola-Version ein Capoeira-Regional gründete.
Heute als Nationalsport anerkannt, ist Capoeira ein Spiel, in dem Selbstverteidigungstechniken, Tanz, Akrobatik und Schauspiel gezielt eingesetz werden.